
Die 16-jährige Giada D’Antonio sorgt nicht nur auf der Piste für Aufsehen. Sie gewinnt bei ihrem Debüt trotz hoher Startnummern zwei FIS-Slaloms.
Während die Saison bei den Profis im Weltcup mit den US-Rennen richtig Fahrt aufnimmt, so wird auf den Stufen weiter unten mit FIS-Rennen schon seit Wochen fleißig um Siege gefahren.
In der dritthöchsten Ski-Kategorie gab es heuer bereits eine riesige Sensation. Mit Giada D’Antonio feierte vergangene Woche eine Athletin Siege, die selbst Insidern kaum ein Begriff gewesen ist. Die 16-jährige Italienerin bestritt ihre ersten Profi-Rennen und raste gleich im ersten Lauf mit der extrem hohen Startnummer 82 auf Rang vier vor. Das Rennen gewann sie letztlich dank Laufbestzeit im zweiten Durchgang mit fast einer Sekunde Vorsprung.
D’Antonio schlägt doppelt zu
Tags darauf hatte sie mit der verbesserten Startnummer 63 nach wie vor keine tolle Ausgangslage, was sie aber erneut nicht vom Sieg abhielt. Trotz der immer noch extrem hohen Startnummer nahm sie der Zweitplatzierten im ersten Lauf exakt eine Sekunde ab. Diesen Vorsprung fuhr sie in der Entscheidung dann souverän nach Hause.
Auf die beiden Slalom-Siege folgte jetzt auch die erste Kostprobe im Riesenslalom. Die Tochter eines Zahnarztes aus San Sebastiano al Vesuvio nahe Neapels fuhr mit der Startnummer 91 auf Rang 20, schied im zweiten Durchgang aus. Der dritte Sieg blieb ihr verwehrt. Sie glänzte aber auch bei weiterem Torabstand mit ihrem Speed. Im zweiten Riesentorlauf von Pfelders, Italien, schaffte die Lokalmatadorin dann erst mit Startnummer 71 den Sprung auf Rang 26, dann mit Laufbestzeit bis auf den siebenten Platz vor.
Shootingstar auf Instagram
Die 16-Jährige sorgt auch abseits der Piste für Aufsehen. Neben Inhalten zum Skifahren zeigt sie ihren knapp 10.000 Followern auf Instagram auch immer wieder Ausschnitte aus ihrem Privatleben.
Neben Fotos vom Urlaub auf der griechischen Insel Mykonos zeigt sich D’Antonio auch beim Konzertbesuch, beim Jet-Ski-Fahren oder posiert wie ein Model vor der nächtlichen Skyline von Neapel. Auch für eine italienische Wintermodenmarke stand sie bereits vor der Kamera.
Verliert Italien das nächste Talent?
Bei Head, dem Skiausrüster von D’Antonio, ist man über das starke Debüt der jungen Frau wenig überrascht. “Unser Servicemann bei den Italienerinnen ist schon seit längerer Zeit von dieser jungen Fahrerin begeistert. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Giada entwickeln wird”, so Rainer Salzgeber, Rennchef von Head.
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Die Entwicklung wird sicherlich auch vom italienischen Skiverband intensiv verfolgt werden. Die in Neapel geborene D’Antonio ist die Tochter eines Italieners und einer Ecuadorianerin. Ihre Verbundenheit zum Herkunftsland ihrer Mutter ist auch auf ihrem Instagram-Profil klar ersichtlich.
Nach dem Fall von Lara Colturi wird sich der italienische Skiverband hüten, ein solches Talent erneut zu verlieren. Die heutige Spitzenfahrerin Colturi verblüffte die Skiwelt ebenfalls bereits in jungen Jahren, überwarf sich dann aber mit dem Verband und fährt nun für Albanien.